Viertelfinale
Floorball Deutschland Pokal Damen
Fotos: Fabian Mieloch
Datum: 26.02.2024
Berlin,Berlin, wir fahren nach Berlin!
Die Damen von Floorball Mainz und den ESV Ingolstadt Schanzer Ducks (im Pokal gehen die Mainzer Damen als Spielgemeinschaft an den Start) schaffen historisches und ziehen nach dem Sieg über den Erstligisten TV Eiche Horn aus Bremen ins Halbfinale des Floorball Deutschland Pokals ein.
Ein Spiel, welches im Voraus wenig berechenbar war, stand für die Mainzerinnen um Trainer Tobias Grosse am Sonntag-Mittag in der heimischen Halle der Gustav-Stresemann-Wirtschaftsschule an. Die Erstligisten aus Bremen sind zwar auf dem Papier favorisiert doch das Spiel startet denkbar ausgeglichen. Die Mainzerinnen starten mutig und versuchen bereits früh, die routinierten Bremerinnen unter Druck zu setzen. Trotzdem gelingt es den Gästen, nach neun Minuten den Führungstreffer zu erzielen. Recht unbeeindruckt davon blieben die Mainzerinnen ihrer Linie treu und der Ausgleich folgt prompt. Nach einem Konter kommt zunächst Miriam Smid im Duell gegen die Bremer Torfrau nicht vorbei, der Ball landet bei der nachgerückten Lena Haupt, die aus dem Rückraum schiesst. Auch hier ist die Torhüterin wieder am Ball, kann diesen aber nicht entscheidend klären, sodass am Ende Smid den Ball über die Torlinie drücken kann. Ein echtes Kacktor (zumindest würde es manch ein Bremer Stadionsprecher so bezeichnen), was den Ausgleich beschert. Der Knoten bei den Gastgeberinnen scheint geplatzt und sie drehen das Spiel durch die schnelle Johanna Butt, die nach einem Ballgewinn den direkten Weg zum Tor sucht und lässig einschiebt. Kurz vor Ende des ersten Drittels dann das 3:1 nachdem Evi de Meijer per Querpass Helene Heimbach findet, die nur noch einschieben muss.
Ein außerordentlich schönes und wichtiges "Kacktor" zum 1:1 Ausgleich
Johanna "Joi" Butt (#43) brachte die Bremer Defensive immer wieder in Bedrängnis, hier mit Ihrem Tor zum 2:1
Im Zweiten Drittel treten beide Teams taktisch unverändert auf und Bremen trifft zum 3:2 Anschluss. Eine Trendwende? Wohl eher ein Weckruf für die Mainzerinnen. Insbesondere für Butt, die nur 50 Sekunden später direkt die Antwort findet und den zwei Tore Vorsprung wiederherstellt. Der Doppelschlag folgt dann nach sehenswertem Bogenlauf Butts zum 5:2. Das Spiel wird in der Folge intensiver und ist phasenweise von vielen unsauberen Zweikämpfen geprägt. Julia Ikonen muss daher auf Seiten der Mainzer für wiederholte Vergehen für 2-Minuten auf die Strafbank. Von dort sieht sie aber, ähnlich wie die rund 100 Zuschauer, eine leidenschaftlich verteidigende Hintermannschaft, die in Unterzahl sicher steht und auch bis zum Ablauf des Drittels kein weiteres Gegentor zulässt.
Gut 100 Zuschauer verfolgten das Spektakel der Floorball Mainz Damen in der Mainzer GSW Halle - mit dem Einzug ins Final4 gelingt den Damen historisches!
Mit der 5:2-Führung im Rücken geht es also ins letzte Drittel und die Bremerinnen erhöhen den Druck und das Tempo. Lena Haupt kommt im Zweikampf zu spät und muss nun ebenfalls eine 2-Minuten-Strafe absitzen. Doch erneut ist Verlass auf die Mainzer Verteidigung rund um Abwehrchefin und Kapitänin Alexandra Zadilska und Torhüterin Nica Peymai, die insbesondere in dieser Phase des Spiels immer wieder mit wichtigen Paraden die Führung wahrt. Offensiv nehmen die Mainzerinnen nun weniger Teil und konzentrieren ihre Kräfte auf die Defensive. Bremen hingegen möchte nun den Sieg erzwingen und nimmt drei Minuten vor Ende die Torhüterin raus und spielt mit 6 Feldspielerinnen. Die Überzahl nutzen die Hansestädterinnen und können vier Minuten vor Schluss auf 5:3 verkürzen. So manch einer auf der Tribüne fürchtet nun ein spätes Comeback der Gäste, aber die Spielerinnen auf dem Feld bleiben abgeklärt. Erneut ist es Butt die nochmal die letzten Kräfte zum Sprint mobilisiert und nach einem Zweikampf und Ballgewinn ins leere Tor des Erstligisten einschieben kann - das 6:3 in der 59. Spielminute. Der Deckel ist drauf. Der Frust einer Bremer Spielerin führt noch zu einer 10-Minuten Strafe und auch Helene Heimbach nimmt nach wiederholten Vergehen nochmal für zwei Minuten auf der Strafbank Platz, doch das ändert alles nichts mehr am Spielstand und an der Euphorie der Gastgeber.
Mit vereinten Kräften gelingt es der Mainzer Defensive auch in der hitzigen Schlussphase die Defensive stabil zu halten
Damit ist nach hartem Kampf der Einzug ins Halbfinale und Final4 perfekt. Am 11. Mai in der Max-Schmeling-Halle in Berlin geht es dann um den großen Wurf und den Einzug ins Finale.